Samstag, 21. Januar 2017

Ein Interview || Gudrun Bielenski schreibt Geschichten für Kinder



Gudrun Bielenski, geb. in Ansbach, lebt im Chiemgau.  Durch ihre langjährige Arbeit als Grundschullehrerin an verschiedenen Schularten weiß sie vor allem viel über das Wesen von Kindern, über ihre Wünsche, Ängste und Stärken.
2015 und 2016 erschienen von ihr zwei Taschenbücher für Grundschulkinder: Der kleine Teufel Rubo. Bd. 1 Das Abenteuer beginnt (ISBN: 978-3-7392-0258-7), Bd. 2 Das Geheimnis im Schloss (ISBN 978-3-7412-4131-4).

Mehr zu Entstehung, Inhalt, Sprache und den Erfahrungen mit der Arbeit für Kinder verrät das folgende Interview. 



1. Frau Bielenski, wann fassten Sie den Plan, ein Kinderbuch zu schreiben?

Während meiner Tätigkeit als Grundschullehrerin habe ich immer wieder Geschichten und kleine Theaterstücke für meine Schülerinnen und Schüler verfasst. Dabei entstand der Wunsch, einen Roman für Kinder zu schreiben, leider hat es mir immer an der Zeit dafür gemangelt. Als ich weniger gearbeitet habe, konnte ich mich endlich dem Schreiben widmen. Das Buch ist zwar im Chiemgau entstanden, aber die Idee dazu kam mir in der mittelalterlichen Stadt Coburg in Oberfranken, wo ich einige Jahre gelebt habe.



2. Woran haben Sie sich orientiert – gab es Vorbilder in der Literaturgeschichte?

Die Märchen und Romane von E.T.A. Hoffmann und die Märchen der Gebrüder Grimm haben mich sehr beeindruckt. Und auch jetzt noch lese ich gerne Kinderbücher.



3. Wie schreibt man für Kinder?

Spannung und Lesevergnügen, das ist vielleicht das Wichtigste, wenn man für Kinder schreiben will. Meine Leser sollen sich in die Geschichte hineinversetzen und mit dem Titelhelden mitfiebern. 



4. Auf welche Themen legen Kinder wert?
Freundschaft ist für alle Kinder ein wichtiges Thema. Auch Geschichten, die mit der Schule oder Familie zusammenhängen, mögen sie gerne, da sie sich gut mit ihnen identifizieren können. Und natürlich auch das Unheimliche, und das, was sie nicht aus ihrer Lebenswelt kennen, fasziniert sie.

5. Brauchen Kinder eine eigene Sprache?
Ja. Kinder brauche eine klare, aber auch bilderreiche Sprache. Als ich meinen Roman schrieb, hatte ich zuerst die Bilder im Kopf und aus denen habe ich eine Geschichte gemacht.


 6. Wie führen Sie die Kinder ans Lesen heran?
Grundsätzlich gilt für das Lesen: Es fängt schon ganz früh an. Je früher den Kindern Bücher vorgelesen werden, desto mehr Interesse haben sie an Büchern und möchten selbst gerne lesen.

Lesungen in Schulen oder Büchereien sind eine gute Möglichkeit, Bücher auch den Kindern nahezubringen, die nicht zu Hause mit Büchern aufwachsen. Deshalb macht es mir großen Spaß, Schulklassen oder Kindergruppen aus meinen Büchern vorzulesen. Dabei fließen auch meine Erfahrungen als Lehrerin mit ein. Ich lese den Text nicht nur vor, sondern bereichere den Leseprozess durch vielseitige Präsentation: Die Kinder können selbst die Figuren sein, ich singe mit ihnen das Rubolied, habe Kostüme und kleine Instrumente dabei, lasse die Kinder Szenen spielen. Dadurch, so glaube ich, machen sie die Erfahrung, dass jeder gelesene Text von den Kindern so gestaltet werden kann, wie sie möchten.

Bei meiner Arbeit als Autorin, d. h. beim Verfassen des Textes ist es mir wichtig so zu schreiben, dass sich Kinder durch den Inhalt und die bilderreiche Sprache angesprochen fühlenMit anderen Worten, man muss möglichst lebendig schreiben, Dialoge und spielbare Szenen einbauen und sich an gesprochener Sprache orientieren.


8. Sie lesen oft in Schulen oder Büchereien. 

Wie fängt man die Aufmerksamkeit der Kinder dabei ein? 

Mit einer spannenden Stelle beginnen und dann tief in die Geschichte eintauchen. Also zunächst wecke ich die Neugier der Kinder, das steigert die Aufmerksamkeit. Dann können sie sich auch sich auch auf längere Textpassagen konzentrieren.

Wenn ich merke, die Aufmerksamkeit lässt nach, bringe ich ein bisschen Abwechslung rein, wie beschriebendas „ködert“ sie wieder und regt ihre Phantasie an.

Ich freue mich immer auf meine Lesungen, bereite mich gut darauf vor und weiß gleichzeitig, dass jede Lesung anders verläuft. Die eine Klasse ist unruhig und braucht aktive Beschäftigung, die andere bringt es fertig, längere Texte ruhig anzuhören, hat aber dann großen Bewegungsdrang und da helfen mir wieder meine Erfahrungen als Lehrerin, jeweils die richtige Methode einzusetzen. Den Kindern macht es dann noch richtig Spaß, zum Abschluss der Lesung das Rubolied mit allen Strophen zu singen und mit Schlaginstrumenten zu begleiten.



9. Was hat ihnen bei den Geschichten um den kleinen Teufel Rubo am meisten Spaß gemacht?

Mir die Geschichte auszudenken, und wie sich die Freundschaft zwischen Rubo und dem Jungen Linus und natürlich mit Moriz, seinem Dackel, entwickelt.
Ich glaube auch, dass in den Büchern vieles vorkommt, was Kinder beschäftigt: Die Familie, das Selbstständigwerden, das Überwinden von Schwierigkeiten, sich neuen Situationen zu stellen, Vertrauen zu entwickeln, Hilfe annehmen zu können, Verlust zu akzeptieren, Mut und Strategien für Veränderung zu zeigen. Das Ganze wollte ich auch mit viel Humor erzählen.
Und es freut mich sehr, dass meine Leserinnen und Leser auch Gefallen an meinem Buch haben.




Interview: Uta Grabmüller 31.12.2016

1 Kommentar:

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